TALK UM 6: „Entartet“ – Musik in der NS-Zeit
Moderation: Dr. Andreas Mailath-Pokorny
Joseph Haydn: Streichquartett C-Dur op. 20/2 Hob. III:32
Felix Mendelssohn Bartholdy: Streichquartett op. 44/3
Johannes Brahms: Streichquartett op. 51/2
Isidore String Quartet
Der sehnsüchtig erwartete internationale Durchbruch? Spätestens mit dem Sieg bei der 14. Banff International String Quartet Competition im Jahr 2022 dürfte er dem Isidore String Quartet gelungen sein. 2019 in New York an der Juilliard School gegründet und benannt nach Isidore Cohen, dem großen amerikanischen Kammermusiker und Mitglied des Juilliard String Quartet und des Beaux Arts Trio, hat sich das Ensemble zur Aufgabe gemacht, das bekannte Repertoire so anzugehen, als wäre es neu und das Neue so, als wäre es längst etabliert. Sehnsucht durchweht freilich auch das musikalische Programm dieses Herbstgold-Debüts – auch wenn Felix Mendelssohn zur Zeit seines Opus 44 restlos glücklich und zumindest im Privatleben nicht von unerfülltem Verlangen erfüllt gewesen sein dürfte: Immerhin befand er sich damals, im Jahr 1827, auf Hochzeitsreise. Bekanntlich nie geheiratet hat hingegen Johannes Brahms, der fast ein halbes Jahrhundert später in seinem a-Moll-Quartett op. 51/2 die damals wankende Freundschaft mit dem Geiger Joseph Joachim musikalisch zu stützen trachtete: Brahms hatte im Scheidungskrieg der Joachims die Partei von dessen Frau ergriffen. Versteht sich von selbst, dass er in diesem Quartett dem verehrten Meister und Vorbild Joseph Haydn seine Referenz erweisen wollte, der seinerseits hier mit einem Werk der prachtvollen „Sonnenquartette“ Opus 20 vertreten ist.
17.09.2023
Sonntag, 11:00 Uhr
I | € 56,- |
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II | € 46,- |
III | € 37,- |
TALK UM 6: „Entartet“ – Musik in der NS-Zeit
Moderation: Dr. Andreas Mailath-Pokorny