Joseph Haydn: Klaviersonate Nr. 32 g-Moll Hob. XVI:44
Joseph Haydn: Fantasie (Capriccio) C-Dur Hob.XVII:4
Ludwig van Beethoven: Klaviersonate C-Dur op. 53 – „Waldstein-Sonate”
Franz Schubert: Klaviersonate G-Dur D 894
Drei Tage nach den „Himmlischen Klängen“ widmet sich Sir András Schiff nun solistisch derselben Komponistentrias – und reißt mit seiner Interpretation von drei eminenten Werken zwischen Klassik und der Schwelle zur Romantik zugleich Fragen der Form an. Wie viele Sätze umfasst eine Klaviersonate? Drei? In Schuberts geradezu experimenteller Komposition D 894 schienen den Zeitgenossen die vier Sätze in völlig unterschiedliche Richtungen zu streben, weshalb der Verleger die Sonate lieber als „Fantasie, Andante, Menuetto und Allegretto“ veröffentlichte. Beethoven hingegen reichten für die packende, energiegeladene „Waldstein-Sonate“ schließlich zwei Sätze, denn das ursprüngliche Andante ersetzte er durch eine langsame Einleitung zum Finale.
Und schon Haydn hatte in seiner Sonate Hob. XVI:44 mit einem Moderato und einem Allegretto sein Auslangen gefunden. Solche Fragen der Form finden eben erst in Verbindung und in Balance mit dem Ausdruck ihre überzeugende Antwort – und bei einem Meister wie András Schiff.
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